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Schüler helfen ehemaligen Zwangsarbeitern und anderen NS-Opfern in Kiew, Minsk und Moskau.

Hoffnung auf vertrauensvolle Begegnungen.

Eberhard Radczuweit von KONTAKTE-KOHTAKTbI e.V. schreibt an NS-Opfer in Minsk, Moskau und Kiew.

Berlin, den 9. Mai 2004.

Sehr geehrte …

In Ihrer Jugend fielen Sie einem schrecklichen Verbrechen zum Opfer. Während des Krieges wurden Sie aus dem Elternhaus gerissen und zur Zwangsarbeit verschleppt. Wir können gut verstehen, wenn Sie diese schwere Zeit am liebsten vergessen und nicht gerne darüber reden wollen.

Jedoch darf Ihr schweres Schicksal und das Ihrer früheren Leidensgefährten nicht vergessen werden. Wer die Erinnerung an die Zeit des Krieges ins Leben ruft, leistet Friedensarbeit. Junge Menschen tragen Ihre Geschichtserfahrung in die Zukunft. Schüler in West und Ost wollen Verantwortung übernehmen.

Die Gestaltung einer menschenwürdigen Gesellschaft ist nicht allein die Aufgabe des Staates oder einer Regierung. Nur wenn Bürgerinnen und Bürger Mitverantwortung tragen und sich auch sozial engagieren, kann ein gerechtes Gemeinwesen entstehen.

Diese Vision empfehlen wir Ihnen, wenn junge Menschen an Ihre Tür klopfen, Sie nach Ihrer durch Zwangsarbeit belasteten Jugend fragen und Hilfe anbieten. Der Kontakt zwischen Ihnen und diesen Schülern ist wie ein Steinwurf ins Wasser. Es bilden sich ausweitende Kreise, sie reichen bis Deutschland. Auch hier bei uns sind Schülerinnen und Schüler beteiligt, die von Ihren Erinnerungen lernen und mithelfen wollen.

In der Hoffnung auf vertrauensvolle Begegnungen zwischen Jung und Alt und mit dem Wunsch, daß Ihre Alltagslasten ein wenig mitgetragen werden von Schülerinnen und Schülern,

freundliche Grüße

Eberhard Radczuweit.

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